Beachtlich ist es allemal, wenn man den Werdegang des Weingutes VAN VOLXEM in den letzten 10 Jahren durchleuchtet. Beeindruckend ebenfalls die rund um Witlingen gelegenen Weinberge mit klangvollen Namen wie „Scharzhofberg“ oder „Gottesfuß“. Waren die Weine der Saar um 1900 noch das Non-Plus-Ultra der gesamten Rieslingwelt, so verblasst der Glanz in den 50er Jahren so sehr, dass die traumhaften Lagen für Weine herhalten mussten, die das Wort Schieferextrakt und Mineralität nicht einmal kannten. Bis auf wenige Ausnahmen hatte dies noch Ende des letzten Jahrhunderts bestand.
Es war Anfang des Jahres 2000, als Roman Niewodniczanski das traditionsreiche Weingut VAN VOLXEM erwarb, und mit Elan und Eifer anfing, das alte Tafelsilber wieder zu polieren. Er ist inzwischen einer der Stars der Saar. Unterstützung im Keller erhält Roman Niewodniczanski von Dominik Völk, der sich seit dem Jahrgang 2004 bestens integriert und etabliert hat.
Beide arbeiten in tiefem Respekt vor der Natur und der Umwelt und sind sich Ihrer Verantwortung als Winzer bewusst: Alles Gute und damit Qualität entsteht im Weinberg; ihre oberste Maxime ist es, aus herausragender Traubenqualität eben solche Weine zu vinifizieren. Und so bringt VAN VOLXEM aus wurzelechten Reben imposante Saar-Riesling-Charaktere in die Flasche, die vor Eigenständigkeit nur so strotzen. Aus herrschaftlichen Riesling-Steillagen entstehen durch Niedrigsterträge von durchschnittlich 35 hl/ha außerordentlich extraktreiche, reintönige und mineralisch finessenreiche Weine mit einer opulenten Rieslingfrucht – Saarweine eben mit einem eindeutigen Lagencharakter und großem Reifepotenzial. Viel zu früh werden die Weine von Van Volxem getrunken, denn ihre Trinkreife erhalten diese Spitzenerzeugnisse erst nach Jahren der Flaschenreifung.
Roman Niewodniczanski, begeisterter Liebhaber der großen Weine der Welt, lässt seine in biologischem Anbau gewachsenen Trauben stets viel Zeit, ihre volle physiologische Reife zu erlangen. Sehr spät wird extrem selektiv in mehreren Durchgängen geerntet. Bei den Spitzenlagen erfolgt die Lese oft erst Mitte November. Viel Zeit erhält auch der Most nach einer beispielhaft schonenden Pressung (in 2007 erstmals über 7 Stunden in neu angeschafften, sanften Pressen!) und einer je nach Traubenqualität unterschiedlich langen Maischestandzeit (bis zu 2 Tagen) im kalten Keller in seinen Holzgebinden, spät erst ist die Umwandlung des ausschließlich spontan vergorenen Traubenzuckers in Alkohol abgeschlossen, lange verbleibt der ungeschwefelte Wein auf der Feinhefe, wird dabei ungemein cremig und hochkomplex in seiner Aromatik.
Romans immenser Aufwand in Weinberg und Keller, seine durchdachte Sorgfalt im Detail, seine Liebe bei der täglichen Arbeit kulminieren in einer sensationell schönen aktuellen Kollektion! Denn Roman selbst wie auch sein leidenschaftlich arbeitender Kellermeister Dominik Völk verstehen ihre Lagen immer besser („Winzer sein heißt lebenslanges Lernen im Weinberg und Keller”) und haben mehr denn je zuvor in ihren Weinen die Saar-typische Finesse, Filigranität und Feinheit herausgearbeitet, ohne dass jedoch die Cremigkeit ihrer rassigen Rieslinge, das fabelhaft schöne Mundgefühl, dass diese grandiosen Weine auszeichnet, verloren gegangen wäre.
Und noch stärker als in den Jahren zuvor haben sie eine neue Dimension der Leichtigkeit, der schwebenden Transparenz, Filigranität und Finesse gewonnen! Die Aromatik ist noch terroir- und lagenbetonter als in der Vergangenheit, die fein ausbalancierte Harmonie lässt diese großen individuellen Rieslinge trockener schmecken als je zuvor: Diese genialen Gewächse sind zweifellos die ultimativen Referenzweine für eine ganze Region!
Mit dem Jahrgang 2007 gab es erstmals in der Geschichte des Weinguts eine Klassifizierung. Roman Niewodniczanski hat mit dem Beitritt zum VDP seine Grand-Cru-Lagen als “Großes Gewächs“ offiziell bestätigen lassen. Mit seinen fast ausschließlich aus Premier- und Grand-Cru-Lagen stammenden Weinen ist Van Volxem für den VDP eine Bereicherung.